In der Advendszeit laufen viele Museumsbahnen noch einmal eines jeden Jahres zur Hochform auf und bringen zahlreiche Leute zu Weihnachtsmärkten oder Ähnlichem. Für uns Eisenbahnfreunde bringt uns das meist die Qual der Wahl, welchem Dampf- (oder auch Diesel-) Zug hinterhergejagt wird. Manchmal lassen sich ja völlig verschiedene Ausflugsfahrten auch kombinieren, aber eben nur manchmal. Am Samstag, den 04.12.2010, hatte der edle Dreizylinder-Renner 18.201 die Aufgabe, eine ursprünglich vorgesehene 52.8 zu ersetzen und einen Sonderzug von Chemnitz nach Görlitz (und zurück) zu befördern. „Wegen Bauarbeiten“ (???) konnte der Zug nicht – wie zunächst vorgesehen – via Dresden und Bautzen fahren, sondern mußte den Umweg über Riesa, Hoyerswerda und der herrlichen Strecke über Niesky nehmen, welche auch 20 Jahre nach der politischen Wende noch immer im klassischen Reichsbahnflair erstrahlt. Des Veranstalters Leid war des Fotografen Freud, und so zog es viele Eisenbahnfreunde vor Allem an die KBS 229 sowie weiter der KBS 220 bis Charlottenhof. Da der Zug laut Plan zwischen Hoyerswerda und Görlitz keinen Zwischenhalt vorsah, war nur eine Stelle machbar, so entschied sich Meinereiner für eine Stelle kurz hinter dem Abzweig Mückenhain, wo noch Doppeltelegrafenmasten vorhanden sind. Die Kamera wurde spitzer im Winkel an die Strecke gestellt, um das Klicken der Fotoapparate zu vermeiden, gegen den böigen Wind war kein Kraut gewachsen, das Rauschen fällt aber glücklicherweise moderat aus.
Zu sehen gibt es außerdem eine Umsetzszene nach dem Wasserfassen, sowie die anschließende Ausfahrt in Chemnitz=Süd, die Abfahrt in Görlitz (welche leider durch ein gerade einfahrendes neumodisches Plastikmobil gestört wird) und die bilderbuchmäßige Ausfahrt in Döbeln.
Viel Spaß!